Donnerstag, 6. August 2009

Frauen führen anders als Männer – und wie man das nutzen kann.

Dieser Tage war es wieder in der Presse (1): Chefposten bekämen immer nur die Männer. Selbst in Branchen mit hohem Frauenanteil seien die Chefinnen unterrepräsentiert, eine Besserung nicht in Sicht. Und das bei steigender Erwerbsquote der Frauen und immer besserer Ausbildung.

Zugegeben, ich habe etwas gegen die Quotenregelung. Für mich gilt: ein Platz wird mit der bzw. dem Besten besetzt. Jeder auf den Platz, wo er meisten zum Erreichen eines Zieles beitragen kann. Ob das nun eine Frau oder ein Mann ist, das ist völlig egal.

Klar ist, dass Frauen anders führen als Männer. Das schließt jegliche Wertung aus. Es sollte immer die jeweilige Situation, die aktuelle Aufgabenstellung entscheidend sein, ob eine Frau oder ein Mann die Verantwortung übernehmen sollte.

Dass Männer fast doppelt so häufig als Führungskräfte tätig sind wie Frauen liegt sicherlich nicht (immer) an der Qualifikation der Frau, sondern auch an gesellschaftlich geprägten Rollenverteilungen.

Dabei gibt es zahllose Fähigkeiten, die Männer in weitaus geringerem Maße aufzuweisen haben, und die Frauen deshalb geradezu für Führungsaufgaben prädestinieren. Ihre emotionale Intelligenz, ihre soziale Sensibilität, das Aufnehmen feinster Nuancen des Gefühls anderer Personen qualifizieren Frauen deutlich und vorteilhaft gegenüber Männern.

Das dem Mann nachgesagte Streben nach Dominanz und Definitionsmacht führt nicht in allen (Verhandlungs-)Situationen zum Erfolg. Rivalitäts- und Imponiergehabe zeichnen Frauen weit weniger aus als Männer. Von Männern wird behauptet, eher ihren Gegner in Grund und Boden hauen zu wollen, während Frauen versuchten, ihre Gegner viel eher zu überlisten, mit welchen Waffen denn auch.

Während von Männern behauptet wird, sie sähen Führung als Ausdruck der Macht, so wird von Frauen behauptet, für sie sei Führung ein Mittel zum Zweck. Vielen Lesern mag das zu pauschal klingen, aber es zeigt in Nuancen mögliche unterschiedliche Verhaltensmuster beider Geschlechter. Diese feinen Nuancen könnten im Geschäftsleben von ausschlaggebender Bedeutung sein. Also: warum einen derartigen Wettbewerbsvorteil bei der Besetzung einer Position aus der Hand geben?

Noch mehr zu diesem Thema ist zu finden im ManagementBrief Nr. 19
Frauen führen anders als Männer – Vorteile in Prozessen unternehmerischen Wandels
auf meiner Internetseite www.audit-consulting.de


(1) Spiegel online vom 3.8.2009 über eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)