Dienstag, 30. Juni 2009

Geschäft um jeden Preis? Auch Marktführer fühlen den Druck des Marktes.

Der Markt der Telekommunikation ist heiß umkämpft. Aber deshalb gleich Geschäft um jeden Preis? Dass die Deutsche Telekom mit ihrer für den Verbraucher meist undurchschaubaren, zumindest aber unübersichtlichen Tarifstruktur nicht glücklich sein kann, das ist hinlänglich bekannt. Dass sie nun versucht, diese Strukturen zu vereinfachen ist löblich. Aber auch das Vorgehen?

Der Fall.
Ein Heim für betreutes Wohnen in Norddeutschland. Eine Vielzahl betagter Bewohner. Vermutlich verfügt jede der Wohnungen über einen eigenen Telefonanschluss. Ein Anruf. Es sei doch interessant und günstiger, den Tarif zu wechseln. Die Antwort der Angerufenen eher vage, unsicher. Der Anrufer wirkt bestimmt. Aber nein, die Bewohnerin braucht keine „SprachBox“, hätte vermutlich sogar Probleme diese zu nutzen. Und mit den Freimuten ist das auch so eine Sache. Schließlich kommt man mit den billigen Vorwahlen gut und preiswert(er) durchs Leben.

Dann hört man erst einmal nichts mehr. Exakt nach Ablauf der gesetzlichen Widerspruchsfrist liegt ein merkwürdiges, nicht unterzeichnetes Schreiben im Briefkasten. Der Inhalt: „Sehr geehrte .... die beiliegenden Dokumente sollten Ihnen auf dem Postweg zugestellt werden. Wir erhielten das Schreiben leider wieder zurück. Da es uns wichtig ist, dass unsere Kunden allen Schriftverkehr schnellstmöglich erhalten, haben wir erfolgreich für Sie recherchiert und senden Ihnen den Brief heute erneut zu.“

Das beigefügte Schreiben: „Sie haben uns darüber informiert, dass Sie Ihren Vertrag mit T-Home anpassen möchten. Wir werden die Leistung(en) Ihrem Wunsch entsprechend ändern.“

Dazu stellen sich einige Fragen. Was hat man recherchiert? Die Adresse war hinlänglich bekannt, der Postbote zuverlässig. Warum also ist der Brief angeblich nicht angekommen, wurde zurückgeschickt? Wozu erhält die Kundin nun diesen Brief in einer eher schlechten Kopie? Warum kommt der Brief nach Ablauf der Widerspruchsfrist? Und wenn der Ton die Musik macht: kann ein Brief höhnischer klingen?

Merkwürdigkeiten über Merkwürdigkeiten. Und doch alltäglich, so hat man den Eindruck. Die betagte Kundin ist überrascht, verunsichert und sucht Rat.

Glaubt die Telekom allen Ernstes so Ihre Kunden zu halten? Natürlich könnte sie das, nämlich mit der Vertragsänderung verlängert sich die Laufzeit und die Telekom sichert sich so weitere Monate bzw. Jahre den Bestand. Kann man das noch als moralisch einwandfrei bezeichnen oder hat dieses Gebahren ein gewisses „Gerüchle“ von Betrug?

Die Kundin jedenfalls steht nun Angeboten anderer Anbieter plötzlich sehr offen gegenüber und nicht jeder Anbieter ist so teuer wie die in die Jahre gekommene Deutsche Telekom.

Auch dieser Fall harrt der Fortsetzung an dieser Stelle.