Dienstag, 28. Juli 2009

Krise meistern (1): Alle Mann an Deck - Unternehmertum in schlechten Zeiten

Wer gewohnt ist, lange Strecken zu segeln, an Regatten teilzunehmen, der weiß, dass man bei Schlechtwetter nicht so einfach einen Hafen oder eine schützende Ankerbucht anlaufen kann. Hier heißt es oftmals „Alle Mann an Deck.“ Nur die Feigen verkrümeln sich unter Deck.

Nichts unterscheidet das Führen einer Yacht in einer Schlechtwetterzone vom Führen eines Unternehmens in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Außer vielleicht, dass ganz Hartgesottenen der Wind nicht stark genug blasen kann und ihnen diese Arbeit ganz besonderen Spaß bereitet.

Also: alle Mann an die Arbeit. Das Personal einfach verringern, die Verwaltung zusammenstreichen um Kosten zu sparen, möglichst solidarisch-pauschal per Gießkanne, Investitionen auf das Notwendigste zurückführen, das ist riskant.

Wie in einer Regatta ist dies eine vorentscheidende Phase, in der sich Erfahrung und verantwortungsvoller Wagemut rechnen. Wer seine Hausaufgaben regelmäßig gemacht, seine Abläufe stromlinienförmig gehalten, seine Mitarbeiter dazu angeleitet hat, bei jedem Kontakt mit dem Kunden besonders aufmerksam, sensibel für neue Bedürfnisse zu sein, ganz einfach nur: aufmerksam zuzuhören, dessen Zeit ist gekommen. Jetzt gilt es, gegenüber den Konkurrenten einen entscheidenden Vorsprung herauszuholen.

Mag sein, dass dies für manchen ein wenig zu viel Wagemut ist und er sich lieber in den Windschatten verdrückt. Aber damit gewinnt man kein Rennen. Im Gegenteil. Man gefährdet sein Schiff. Wie auf einer Segelyacht die Segel ständig getrimmt werden müssen, die Entwicklung des Wetters konstant beobachtet und zu seinen Gunsten ausgenutzt werden muss, so muss der Unternehmer unablässig darüber wachen, seine Leistung auf die bestmögliche Art zu erbringen. Wer auf einem Fluss gegen den Strom rudert, der treibt zurück, sobald er aufhört zu rudern.

Wer immer auf einen Fortgang seines Erfolges baut, ohne sich Gedanken über die Zukunft zu machen, den trifft eine Krise doppelt schwer. Sein Finanzmanager wird ihm sagen, dass die liquiden Mittel knapp sind und die Banken nicht bereit, weitere Kredite zu gewähren. Der Handlungsspielraum wird enger und enger. Handeln Steuermann und Navigator nicht vorausschauend und rechtzeitig gibt es schnell Situationen, aus denen sich ein Schiff ohne weiteres nicht mehr führen lässt. Dies erst recht, wenn man mit einer zu kleinen Mannschaft angetreten ist und die erfahrenen Kräfte an Land gelassen hat. Wohl dem, der dann einen Krisenplan in der Schublade hat.

Nie erlahmendes Engagement, vorausschauendes Agieren und unternehmerischer Wagemut haben sich eben schon immer ausgezahlt.

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