Montag, 16. Februar 2009

Wenn man weiß wie: Der Mitarbeiter - Garant für den Erfolg.

Ein junger Mitarbeiter, nennen wir ihn Peter, verlässt bald nach Abschluss seiner Ausbildung das Unternehmen, um in einem anderen Unternehmen der gleichen Branche Erfahrungen zu sammeln. Dieses Unternehmen gehört ebenso zu den führenden seiner Branche, wurde mehrfach für seine Leistungen ausgezeichnet. Nur das Betriebsklima scheint nach Hörensagen nicht mit den Ansprüchen eines führenden Unternehmens mithalten zu können. Dennoch. Davon will sich Peter nicht abschrecken lassen. Nicht alles muss wahr sein, und erst der eigene Blick hinter die Kulissen offenbart oftmals die ganze Wahrheit. Auch über die vertraglichen Bedingungen, die in den ersten Monaten finanziell alles andere als lukrativ sind, sieht er hinweg. Schließlich will er etwas lernen und ist bereit, dafür zunächst auch Nachteile in Kauf zu nehmen.

Peters Start verläuft reibungslos. Von seinem Aufgabenfeld verspricht er sich viele neue und interessante Erfahrungen. Jedoch erfährt er bald, dass er nun eine Stelle ausfüllen soll, die vom Vorgänger nur kurz besetzt war. Der Kollege hatte schon bald das Handtuch geworfen. Gründe gab es viele. So wurden ihm regelmäßig Aufträge erteilt, die weder seiner Qualifikation noch seinem vertraglich festgelegten Aufgabengebiet entsprachen. Auch Peter widerfährt dies bald.

Wenig später kündigt sein direkter Vorgesetzter. Ein weiteres Zeichen an der Wand. Wieder ist es der persönlich haftende Gesellschafter, der in patriarchalischer Art und Weise das Unternehmen führt. Wessen Nase ihm gefällt, mit dem lässt er sich ein. Alle anderen werden in einer Weise behandelt, dass es an Mobbing grenzt – oder auf einen eklatanten Mangel charakterlicher Eigenschaften hinweist, die für die Führung eines erfolgreichen Unternehmens unabdingbar sind.

Peter, bestens qualifiziert, aufgeschlossen und engagiert kommt nach wenigen Wochen ins Grübeln. Ist das tatsächlich der erträumte Einstieg in die Karriere? Oder ist entschlossenes Handeln ratsamer? In diesem Moment fragt der alte Arbeitgeber, bei dem sich kurzfristig zusätzlicher Arbeitskräftebedarf auftat, ob nicht Interesse bestünde ....

Heute arbeitet Peter wieder beim alten Arbeitgeber ... und ist – zumindest momentan – zufrieden und besonders engagiert. Und sein alter Arbeitgeber sucht schon wieder nach einem neuen Mitarbeiter. Ob er sich schon einmal Gedanken darüber gemacht hat, woran diese beachtliche Fluktuation in seinem Unternehmen liegen könnte? Und was es kostet?

Es sind oftmals die einfachen Dinge, die den Erfolg eines Unternehmens ausmachen. Dort wo es den Mitarbeitern Spaß macht mitzuarbeiten, stellt sich der Erfolg leichter ein als in einem Unternehmen, in dem charakterliche Schwächen bei der Führung immer wieder für Enttäuschungen und Ärger sorgen. Nicht immer wird es gelingen, diesen Unmut nicht nach draußen zu tragen.

"Mein Chef hätte dieses Seminar besuchen sollen." – eine Aussage, die ich regelmäßig nach einem Seminar für Führungskräfte höre. Warum nur ist es so schwer, sich selbstkritisch zu fragen, wie man bei seinen Mitarbeitern ankommt?

Wie Sie der Leistungsbereitschaft Ihrer Mitarbeiter unter Garantie schaden, das können Sie im ManagementBrief Nr. 67 auf meiner Internetseite unter Publikationen erfahren.